Es begann mit einer Kaffeedose ...
Mit ihrer Pferdeliebe steht Daniela hier wohl stellvertretend für unzählige andere Frauen und Tierärztinnen. Angefangen zu Reiten hat sie mit neun Jahren auf einem Schulpferd. „Ich wollte immer ein eigenes Pferd“, erzählt sie, „aber wir hatten nicht genug Geld. Irgendwann bekam ich eine alte Kaffeedose gebastelt, in der ich für ein eigenes Pferd sparen sollte. Das tat ich. Mit wenig Erfolg allerdings. Als ich vierzehn wurde trug mein endloses Gequengel endlich Früchte: Meine Eltern kauften mir ein altes Schulpferd. Bundy, mein erstes eigenes Pferd!“ Es folgten unzählige Turniere in halb Deutschland. Später wurde sie in den Hessischen Pony-Kader aufgenommen und ritt sehr erfolgreich Spring-Turniere. Ihr nächstes Pferd war Doreen. Mit ihr sattelte sie jedoch um auf Vielseitigkeits-Reiten. Ein glücklicher Zufall: Daniela begleitete mich zu einer Assistentenstelle in Ostfriesland und fand hier ein El Dorado für „Buschreiter“ mit optimalen Trainingsbedingungen und besten Reitlehrern vor. Doch ganz allein war sie nicht mit ihrer Pferdeliebe. Am Ende ihres Lebens wollte mir meine Oma etwas „Bleibendes“ schenken. Was lag da näher als ein Pferd? Ich liebte braune Araber und gepunktete Pippi-Langstrumpf-Pferde. Was wir fanden war eine wunderhübsche Stute – halb Araber, halb Knabstrupper.
Mit zunehmender Kinderzahl und Gründung einer eigenen Praxis ließ zum Glück der Spaß an der Vielseitigkeit nach – wer einen Ehepartner hat, der sich diesem Kamikaze-Sport widmet, weiß wovon ich spreche.
„Heute mit drei Kindern und eigener Praxis bleibt natürlich kaum mehr Zeit fürs Reiten“, sagt meine Frau. Wir fanden durch Zufall den Knabstrupper-Hengst „Rafael von Paquera“ und eine weitere Stute mit guter Abstammung. Und so sattelte meine Pferdefrau um zur Pferdezüchterin.
Henrik Hofmann, August 2010